Meta kippt Faktenchecks: Mark Zuckerberg kündigt radikalen Kurswechsel an
In einer überraschenden Ankündigung hat Mark Zuckerberg, CEO von Meta, am Dienstag grundlegende Änderungen in der Moderationsstrategie des Konzerns vorgestellt. Facebook und Instagram, die beiden Vorzeigeplattformen von Meta, werden künftig ohne das bisherige Faktencheck-Programm auskommen, das seit Jahren in Zusammenarbeit mit externen Partnern betrieben wurde. Stattdessen soll eine Community-basierte Lösung nach dem Vorbild der „Community Notes“ von X (ehemals Twitter) zum Einsatz kommen.
Wie NBC berichtet, erklärte Zuckerberg, dass diese Maßnahme vor allem der Förderung der freien Meinungsäußerung und der Anpassung an gesellschaftliche und politische Veränderungen dient. „Wir werden zu unseren Wurzeln zurückkehren und uns darauf konzentrieren, Fehler zu reduzieren, unsere Richtlinien zu vereinfachen und die freie Meinungsäußerung auf unseren Plattformen wiederherzustellen“, so Zuckerberg in seiner Rede.
Dabei ließ der Meta-Chef kein gutes Haar an Politik und Massenmedien, die er beschuldigte, verstärkt auf Zensur zu setzen. Er betonte, dass der Übergang zu den Community Notes zunächst in den USA erfolgen werde und sich schrittweise auf weitere Regionen ausdehnen könnte. „Wir werden die Faktenprüfer abschaffen und sie durch Community-Notizen ersetzen, ähnlich wie bei X“, erklärte er weiter.
Schärfere Moderation bleibt in bestimmten Bereichen
Gleichzeitig versicherte Zuckerberg, dass Meta weiterhin rigoros gegen problematische Inhalte vorgehen werde. Dies betrifft insbesondere Themen wie Drogenhandel, Terrorismus und die Ausbeutung von Kindern. Er räumte jedoch ein, dass die bisherigen Systeme zur Inhaltskontrolle oft zu viele Fehler gemacht hätten, was eine Neuausrichtung erforderlich mache.
Die Entscheidung sorgt bereits jetzt für heftige Diskussionen. Während Kritiker befürchten, dass die Abschaffung der Faktenchecks zu einer stärkeren Verbreitung von Fehlinformationen führen könnte, begrüßen andere den Schritt als längst überfälligen Beitrag zur Wiederherstellung der Meinungsfreiheit im digitalen Raum. Es bleibt abzuwarten, wie die Community-basierte Moderation in der Praxis funktionieren wird – und ob sie den Ansprüchen der Nutzer gerecht werden kann.